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Junkers gegen Bauhaus

Straßennamen im neuen Kleinkühnauer Baugebiet Große Lobenbreite

Schade, es hätte eine Sternstunde des neuen Dessau-Roßlauer Selbstbewusstseins sein können, wenn nicht polarisierende Kräfte des Stadtrates die untrennbare Erfolgsgeschichte des Dessauer Bauhauses und die von Hugo Junkers gegeneinander im Ränkespiel beschädigt hätte.

Selbst ein Kompromiss beide eigentlich untrennbare Entwicklungen, durch die Wahl von verdienstvollen Mitarbeitern für die Straßennamen zu vereinen, wurde abgelehnt.

Gestärkt aus dieser Vorgehensweise wurde das Bauhaus nicht. Mit Mies van der Rohe und dem Blick auf das 100- jährige Jubiläum hätten wir weltweit Beachtung finden können.

Die von Unkenntnis geprägte Begleitung der öffentlichen Diskussion durch Frau Lisa Garn (MZ) polarisierte.

Frau Garn lieferte obendrein noch eigenartige Begründungen wie, „ Sogar Mies van der Rohe musste für die Argumentation herhalten…., Die Variante, in der ausschließlich Bauhäusler Namensgeber waren, war gewagt und letztlich nicht angemessen…., oder Bekannte Namen für eine normale Siedlung zu verwenden, wäre verschwendet“.

Aus den Vorbemerkungen ergibt sich die Frage, welche Interessenslage Frau Garn in dieser Stadt vertritt.

Selbst von einem Kompromiss im Fall der Mehrheitsentscheidung zu reden, ist verfehlt. Es gibt einen solchen Antrag nur seitens der Fraktion der Linken, in den beide Beteiligten, Junkers (Auftraggeber) und Mies van der Rohe (Auftragnehmer), hätten für die beispielgebende Planung eines neuen Typus dem Menschen zugewandte Stadt gewürdigt werden können.

Wieder eine Chance vertan

Aber nicht nur Frau Garn wies Defizite der Sach- und Fachkenntnis auf, auch der Beitrag des Stadtrates Matthias Bönicke verdeutlichte, das die große Chance endlich optimistische Botschaften unserer Stadt zu senden durch einen verengten Blick auf das Geschehen ohne die Stadt als Ganzes zu betrachten, vertan wird.

Konkret das Baugebiet Große Lobenbreite ist Bestandteil des Sozialgefüges der Ortschaft Kleinkühnau und erhält somit den direkten Bezug auf die weitsichtige Planung von Mies van der Rohe.

Denn ohne Kindergarten, ohne Schule, ohne medizinische Versorgung usw. funktioniert ein Stadtorganismus nicht.

Und wer mit offenen Augen durch unsere Stadt geht, erkennt welche Stadtquartiere von den Menschen angenommen werden und welche nicht.

Die Botschaft heißt miteinander

Es geht also nicht nur um den sehr verengten Blick auf die Benennung der Straßen, sondern um ein Konzept für unsere Stadt, die diese liebenswert, lebenswert und zukunftsfähig macht.

Ich wünsche mir für die Zukunft mehr Fairness und Weitsicht in der politischen Diskussion ohne Ausgrenzung, Stigmatisierung und Häme.

Ralf Schönemann Fraktionsvorsitzender

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