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Fraktion vor Ort Sept. 2018

Mehr soziale Qualität in der Schullandschaft

Gemäß dem Arbeitsplan unserer Fraktion waren wir am 17. September in der Gemeinschaftsschule am Zoberberg.
Erinnern wir uns: Mit der BV/285/2016/V-40 wurde am 2.11.2016 die Umwandlung der Sekundarschule „Zoberberg“ (Gesundheitsfördernde Ganztagsschule) in eine Gemeinschaftsschule zum Schuljahr 2017/2018 mit 34 Ja-, 7 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen unverändert beschlossen.
Die Gemeinschaftsschule ist eine Schule ab der fünften Klasse für alle, unabhängig von sozialer Herkunft oder besonderen Förderbedarfen. Es lernen Schülerinnen und Schüler länger im Klassenverband zusammen mit dem Vorteil, dass eine frühzeitige Festlegung auf einen Bildungsgang/Abschluss entfällt. Die Gemein- schaftsschule ist eine Bereicherung der Bildungslandschaft unserer Stadt, leistet einen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit und erhöht die Chancengleichheit für Kinder. Durch die längere Beschulung kann besser auf schwächere Schüler eingegangen werden und eine Förderung kann innerhalb einer Schule erfolgen. Nach einem Jahr Schulbetrieb haben wir uns beim Schulleiter Herr Weyprachtitzky erkundigt, ob die Herausforderung der neuen Schulform angenommen wird und funktioniert?

Im Schuljahr 2017/2018 sind 72 Schüler/innen in drei fünften Klassen in neu renovierten Räumen und im Schuljahr 2018/2019 75 Fünftklässler wieder in neu renovierten Räumen (mit Unterstützung der Stadt) aufgenommen worden. Der Bedarf und der Zuspruch sind vorhanden und eine Aufstockung auf 84 wird empfohlen.
Nach Aussage des Schulleiters hat das abgelaufene Schuljahr gezeigt, dass das erarbeitete Konzept greift und funktioniert. Das Ziel und großer Vorteil ist ein längeres gemeinsames Lernen nicht nur bis zur 8. Klasse. Danach kann man sich für den weiteren Bildungsweg an dieser Schule entscheiden, von Hauptschule, Realschule bis Abitur. Mit dem Fachgymnasium am Berufsschulzentrum „Hugo Junkers“ wurde eine Kooperation abgeschlossen.
Bemerkenswert und außerordentlich hervorzuheben ist, dass unabhängig vom angestrebten Schulabschluss die Schüler/innen im Klassenverband verbleiben. Durch die innere Struktur mit der Bildung von Teams werden Projekte erarbeitet und durchgeführt. Somit ist ein selbstständiges Handeln von stärkeren und schwächeren Schülern und zehn Schülern mit Migrationhintergrund möglich. Diese Projektdurchführung erfolgt teilweise an anderen Orten außerhalb des Schulstandortes in Abstimmung mit Lehrern und Eltern. Eine praktizierte Gemeinschaftsarbeit zur Kollektivbildung im jungen Alter.
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule ohne zusätzliches Lehrerpotential erfolgte. 32 Lehrer bilden an der Schule aus. Es besteht trotzdem Lehrerpersonalmangel insbesondere für schwache Schüler im sonderpäda- gogischen Förderbedarf. Auch pädagogische Mitarbeiter als Pauschalkräfte sind nicht vorhanden. Außerdem betonte der Schulleiter, dass auch an dieser Schule Schulsozialarbeiter „unbezahlbar“ sind und die Förderung des Projektes unbedingt fortgesetzt werden muss.
Unsere Fraktion bedankt sich ganz herzlich für das offene Gespräch mit Herrn Weyprachtitzky und wünscht viel Erfolg für die weitere Verwirklichung des Konzeptes der Gemeinschaftsschule.

H.-J. Pätzold, Stadtrat

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