Am 09. November 2021 gestaltete die Interessengemeinschaft bestehend aus dem Stadt- und Landesverband der Linken, der jüdischen Gemeinde Dessau, der Musikschule „Kurt Weill“ Dessau, dem Stadtarchiv Dessau-Roßlau, dem Team der Marienkirche Dessau und dem Technikteam „Cookhouse-Culture“ die traditionelle Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichsprogromnacht vom 09.11. – 10.11.1938.
Das Thema in diesem Jahr war der Leidensweg der Familie Hoch-Gottschalk, einer sozialdemokratischen Familie.
Unter dem Zitat „Dann müssen wir halt mit unseren Leidensgefährten zusammen hinaus gehen.“ gestalteten Schülerinnen und Schüler der Musikschule „Kurt Weill“ Dessau eine musikalische Lesung. Hierbei kamen Briefe der Familie aus dieser Zeit zum Vortrag.
Ca. 100 Besucher der Veranstaltung waren am Ende des Vortrages tief ergriffen vom Leidensweg der Familie unter dem NS-Terror der damaligen Zeit.
Nach dem Vortrag der musikalischen Beiträge entstand eine Atmosphäre, die Vertrautes und Aufrüttelndes erzeugte.
Einen besonderen Moment des Innehaltens erzeugte die Gedenkminute zu Ehren von Esther Bejerano, die am 10. Juli 2021 mit 96 Jahren in Hamburg verstarb. Esther hatte das Vernichtungslager Ausschwitz-Birkenau und das Konzentrationslager Ravensbrück überlebt. Sie kämpfte zeitlebens mit Stimme und Wort für ein friedliches Zusammenleben der Menschen und gegen Antisemitismus, Rassismus uns alle Formen der Ausgrenzung. Unvergessen ist ihr Auftritt in der Veranstaltung „Lieder gegen das Vergessen 2012“.
Sehr dankbar sind wir über die Zusammenarbeit mit Dr. Ralf Seidel, einem Verwandten der Familie Hoch-Gottschalk, der deren Familiengeschichte erforscht. Dr. Ralf Seidel und seine Frau Homa waren Ehrengäste unserer Veranstaltung.
Für mich ist es immer wieder bemerkenswert wie Schülerinnen und Schüler der Musikschule „Kurt Weill“ Dessau unter der fachlichen Anleitung von Jana Müller und ihren Lehrern Geschichte lebendig und hochemotional präsentieren.
Schlussfolgernd kann man die 29. Veranstaltung von „Lieder gegen das Vergessen“ als sehr gelungen bezeichnen.
Darum ist ein größeres Dankeschön an Jana Müller, Simon Weiß, Victoria Schumann, Theresa Leupold, Fiona Herrmann, Helene Kreißler, Annemarie Hofmann, Marion Berz und Anton Rotter mehr als angebracht.
Ein Dankeschön geht auch an den Oberbürgermeister, Herrn Dr. Reck, der Stadt Dessau-Roßlau, für sein Grußwort, an die Stadt Dessau-Roßlau für die zur Verfügungstellung der Marienkirche, die Betreuung durch Katrin Sommer und ihr Team, der technischen Begleitung durch Joachim Oppermann und an Monika und Karin Stöbe für die organisatorische Begleitung der Veranstaltung.
2022 wird es „Lieder gegen das Vergessen“ zum 30. Mal am 09. November geben.
Unser Ziel ist Mitstreiter der 30 Jahre in einem Gemeinschaftsprogramm zusammen zu führen.
Ich freue mich auf das 30.
Ralf Schönemann
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