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Dessau-Roßlau ist weltoffen

Willkommenskultur – Was ist notwendig?

Dessau-Roßlau ist weltoffen, das ist ein Bekenntnis welches in unserer Stadt oft in Reden zu hören ist und angesichts der historischen Verantwortung aus dem 2. Weltkrieg, aber auch der dem Bauhaus verbundenen Tradition mehr als verpflichtend ist. Die zunehmende Zahl an Flüchtlingen fordert dieses Bekenntnis jetzt in Praxis ein.

Dabei setzt unsere Stadt bekannter Maßen seit Jahren konsequent auf eine dezentrale Unterbringung in Wohnungen und bemüht sich um eine begleitete Integration. Die Stadt baut auf bewährte Partner bei den Wohnungsunternehmen und hier besonders auf die DWG, aber auch auf viel bürgerschaftliche Engagement durch Vereine und Institutionen. Als in der Landesregierung das Prinzip des Integrationscoaches entwickelt wurde, waren solche Ansätze in unserer Stadt schon auf den Weg gebracht worden. Die demografische Entwicklung unserer Stadt hat dabei auf der einen Seite die Kapazitäten ermöglicht, um dieses Unterbringungskonzept konsequent so umzusetzen, aber es ist umgekehrt auch eine Möglichkeit, indem man den aus Ländern mit Not, Elend und Krieg fliehenden Menschen eine neue Chance geben kann. Dass dabei in der Bevölkerung manchmal Angst und Verunsicherung entstehen, darf nicht verwundern, aber man kann dem mit Transparenz, konsequenter Information und Einbeziehung begegnen. Das was die Stadt hier zu leisten hat, kann und wird mehr werden, auch bis dahin, das wir über Möglichkeiten nachdenken müssen, wo wir für eine schnelle Reaktion auf Bedarfe auch zentrale Aufnahmemöglichkeiten bereit halten, wo erst einmal mehrere Menschen unterkommen, bis die Verteilung auf Wohnungen realisiert werden kann. Mögliche Immobilien sind vorhanden, verwaltungstechnische und bauliche Prozesse müssten schnell abgewogen und umgesetzt werden.
Abgesehen von den Menschen die zu uns kommen und nach neuen Chancen suchen, bieten sich auch Chancen für die Stadt, denn es bedarf der Leistung von Betreuung, Versorgung, sprachlicher Ausbildung, medizinischer Versorgung und das bitte mit einer Gesundheitskarte die nicht nur sozial wäre, sondern auch einiges an Bürokratismus abbaut. Die Linke fordert hierfür die nötigen finanziellen Zuweisungen aus Bund und Land für die Städte und Gemeinden und ein zielführendes Handeln. Dieses braucht eine prozessorientierte Führung durch den Oberbürgermeister und die Sozialbereiche der Stadtverwaltung und eine offene Kommunikationskultur. Es braucht eine ehrliche und transparente Anzeige von akuten Defiziten – sei es beim notwendigem Personal, bei der Betreuung oder der Versorgung mit Kleidung und Verbrauchsgütern. Wir halten es für dringend geboten die jetzigen Planungen des Stadtumbaus zu hinterfragen und wenn nötig auf neu entstehende Bedarfe zu prüfen. Das Abreißen von Wohnungen als Konsequenz aus der Umsetzung des Altschuldenhilfegesetzes des Bundes, könnte so womöglich in zukunftsträchtigere Entwicklung unserer städtischen Quartiere gewendet werden. Insbesondere die Bedarfserfassung und -kommunikation, Sammlung und Ausgabe von Kleider- und Sachspenden und auch Spielzeug für die Erstaufnahmeeinrichtungen müssen abgestimmt und kommuniziert werden.

Wir brauchen eine Willkommenskultur, denn wer als Asylbewerber ausgegrenzt wird, fühlt sich auch als Asylberechtigter nicht willkommen. Es gibt jetzt schon Möglichkeiten der Begegnung und das gilt es auszubauen, daran arbeiten Institutionen wie das Multikulturelle Zentrum und das Netzwerk Gelebte Demokratie, wo die Linke fester Bestandteil ist an Angeboten.

Die Linke ist alljährlich aktiv bei der Ausgestaltung einer Kinderweihnachtsfeier für sozial schwache Kinder, jetzt arbeiten wir an einer Möglichkeit auch ein Fest für Kinder aus Familien von Migrantinnen und Migranten zu organisieren. Damit setzt man auch ein klares Zeichen gegen Rassistische Bestrebungen Ängste zu schüren und Hass aufzubauen.

Frank Hoffmann Integrationsbeauftragter der Fraktion

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