Mit Bedauern konstatiert die Fraktion „Die Linke“, dass die Diskussion um die Zukunft Dessau-Roßlaus auf den zukünftigen Namen der Stadt reduziert wurde.
Es war und ist aber stets das Anliegen unserer Fraktion, die Zukunft der beiden Stadtkerne zu thematisieren, weil wir uns weiterhin nicht damit abfinden wollen, dass die Stadt weiter dramatisch schrumpft, überaltert und unsere Jugend – da ihr hier keine Zukunft geboten wird – abwandert.
Es muss daher dringend eine Diskussion über die zukünftige Entwicklung unserer Stadt geführt werden.
Wir befürchten, dass die vom Oberbürgermeister angekündigten „Informationsveranstal-tungen“ in Roßlau und in Dessau nicht das leisten, was nun ansteht.
Die Fraktion „Die Linke“ fordert daher eine Zukunftskonferenz für Dessau-Roßlau. Zukunftskonferenzen wurden bereits mehrfach erfolgreich in Stadtentwicklungsprozessen angewandt. Das Ziel liegt in der Entwicklung von Visionen für die Zukunft der Doppelstadt, der Suche nach Gemeinsamkeiten und der Vereinbarung konkreter Maßnahmen, um so eine Aufbruchstimmung in Dessau und Roßlau zu erzeugen. Dies kann allerdings nach Auffassung unserer Fraktion nur gelingen, wenn auch die Bereitschaft vorhanden ist, Verantwortung für die Umsetzung der gemeinsam erarbeiteten Ziele zu übernehmen.
Als Teilnehmer der Zukunftskonferenz sehen wir die Kulturinstitutionen, Wirtschafts- und Tourismusverbände, die „Stadt“, vertreten durch Verwaltung und Kommunalpolitik, die Bildungseinrichtungen, die Einrichtungen für Pflege und Gesundheitsversorgung, Gewerkschaften, Vereine und Initiativen.
Einen wichtigen Teilnehmer sehen wir in der Landesregierung: Der Ministerpräsident, der in Dessau-Roßlau in den Landtag und damit seine jetzige Position gewählt wurde, muss endlich Stellung beziehen und darlegen, wie er sich die Zukunft des dritten Oberzentrums vorstellt und welche Unterstützung vom Land zu erwarten sein wird.
Dessau-Roßlau ist durch seine Lage inmitten der beiden „Hot Spots“ Berlin und Leipzig prädestiniert, eine andere Entwicklung als die gegenwärtig noch prognostizierte zu nehmen.
Die Diskussion über die Zukunft Dessau-Roßlaus muss „über die Kosten für die Änderung der Briefbögen und Stadteingangsschilder hinaus“ geführt werden. Die Fraktion Die Linke hat große Bedenken, dass die vom Oberbürgermeister angekündigten Infoveranstaltungen dieses leisten.
Ralf Schönemann Im Namen der Fraktion DIE LINKE
zurück